Wir sprechen mit Cornelia Lutz-Wagner, der auf der Heim+Handwerk 2022 mit der Bereichsleitung B2C Messen der GHM.
Nach drei Jahren Pause ist die Heim+Handwerk zurück – größer, vielfältiger und aktueller denn je. Für Besucher wie Aussteller ist es mehr als eine Messe: Es ist ein Ort des direkten Austauschs, des Anfassens, Entdeckens und des bewussten Investierens in das eigene Zuhause. In einer Zeit, die von Unsicherheit, Energiefragen und gesellschaftlichem Wandel geprägt ist, setzt die Messe ein starkes Zeichen für Orientierung, Qualität und Nähe.
Die vergangenen Jahre haben tiefe Spuren hinterlassen. Viele Unternehmen mussten aufgeben – umso größer ist die Bedeutung, dass die Heim+Handwerk wieder stattfinden kann. Dass so viele Aussteller den Weg zurückgefunden haben, zeigt: Die Messe bleibt für das Handwerk und die Wohnkultur ein verlässlicher Anker. Das persönliche Gespräch und die direkte Produkterfahrung werden spürbar vermisst – sowohl bei Herstellern als auch bei den Besuchern. Die Messe bietet Raum, sich wieder real zu begegnen und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.
Ein zentrales Thema der Messe ist die Energieversorgung. Die anhaltenden Unsicherheiten – von geopolitischen Krisen bis zu steigenden Kosten – stellen viele Haushalte vor konkrete Entscheidungen: Wie kann effizient geheizt werden? Welche Rolle spielen Photovoltaik oder neue Dämmstoffe? Die Besucher zeigen ein großes Interesse an nachhaltigen Lösungen, mit dem klaren Wunsch, sinnvoll zu investieren. Gefragt sind Produkte, die langfristig Kosten sparen und gleichzeitig zur Unabhängigkeit beitragen. Genau hier bietet die Heim+Handwerk Orientierung und zeigt umsetzbare Lösungen – auch unabhängig von langen Wartezeiten bei Handwerksbetrieben.
Gerade im Bereich Einrichtung und Sanierung wächst das Bedürfnis nach Herkunftstransparenz und Qualität. Die Messe bringt Menschen mit Produzenten zusammen – Möbelhersteller, Bauhandwerk und Designlabels erklären ihre Materialien, zeigen ihre Ideen und machen Herkunft sichtbar. Produkte werden nicht nur gezeigt, sondern erlebbar gemacht. Besucher erfahren, welche Geschichte hinter dem Produkt steckt, wo es gefertigt wurde und wie es ihr Zuhause bereichern kann. Diese Nähe schafft Vertrauen – und ersetzt keinen Online-Shop, sondern ergänzt ihn sinnvoll.
Die Digitalisierung ist Teil des Alltags, auch im Handwerk. Online-Shops und digitale Kataloge sind etablierte Werkzeuge, doch sie ersetzen nicht das haptische Erleben. Die Heim+Handwerk schafft eine Brücke: Viele Aussteller nutzen die Messe, um den ersten Kontakt herzustellen und Kunden dann über digitale Kanäle weiter zu begleiten. So entsteht ein nachhaltiger Kundenkontakt – mit persönlicher Beratung vor Ort und digitaler Ergänzung für den späteren Kauf oder Folgefragen.
Besonders gefragt sind auf der diesjährigen Messe ökologische Baustoffe und nachhaltige Einrichtungslösungen. Ob Lehmputz, schadstoffarme Wandfarben, Massivholzmöbel oder innovative Dämmstoffe – das Interesse an ökologischen Alternativen ist spürbar gestiegen. Im Vergleich zu früheren Jahren zeigen sich die Besucher informierter und gezielter in ihren Fragen. Nachhaltigkeit ist keine Nische mehr, sondern zentrales Auswahlkriterium.
Das Zuhause ist für viele zum Rückzugsort geworden – ein Ort, der Sicherheit und Stabilität bieten soll. Die Messe unterstützt dieses Bedürfnis, indem sie Ideen, Produkte und Ansprechpartner zusammenführt. Ob neue Küche, Möbelstücke oder smarte Heiztechnik: Wer auf der Heim+Handwerk fündig wird, nimmt mehr mit nach Hause als nur ein Produkt – nämlich auch ein Gefühl von Orientierung, Qualität und persönlichem Austausch.